Josef Teller

Wir sind Stegmacher und Hersteller von Bestandteilen für Streich- und Zupfinstrumente. Seit dem 18. Jh. arbeiten wir im Instrumentenbau und stellen heute Stege, Saitenhalter, Kinnhalter und viele weitere Instrumentenbestandteile her.

Steg-Grafik Stegmacherei

Josef Teller OHG, Postfach 27, Frankenstr. 43, D-91088 Bubenreuth, Telefon +49/9131/89560, info@teller.de, Copyright Neman Grafik 2013
Violinsteg, Royal de luxe, Josef Teller OHG

Die Josef Teller OHG

Bastian und Manfred Teller heißen Sie herzlich willkommen.

Wir sind Hersteller von Bestandteilen für Musikinstrumente und verstehen uns ganz besonders als Stegmacher.

Die Tellers
  • Wir stammen aus dem früheren Herzen des deutschsprachigen Instrumentenbaus: Schönbach im Egerland, wo seit dem 16. Jahrhundert Instrumente gefertigt wurden.
  • Seit dem 18. Jahrhundert sind wir bruchlos in allen Facetten des Instrumentenbaus tätig — als Saitenmacher, Geigenbauer, Zitherbauer, Gitarrenbauer usw.
  • Wir sind heute Stegmacher nachweislich mindestens in sechster Generation.

Es hört sich fast zu idyllisch an, doch wir haben Familie immer hochgeschätzt, zusammengearbeitet und unser Wissen einander weitergegeben.

Der Betrieb
  • Auch heute arbeiten wir in einem Zentrum des deutschen Instrumentenbaus: Bubenreuth.
  • Dort werden die meisten Bestandteile sowie jeder einzelne unserer Stege hergestellt: komplett „Made in Bubenreuth“.
  • In engem Kontakt mit unseren erfahrenen Mitarbeitern legen wir persönlich Hand an unser Produkt — vom Zeitpunkt an, wo es noch im verwurzelten Baum steckt, bis zu dem Augenblick, an dem es Ihnen geliefert wird.

Wir laden Sie ein, uns und das schöne Franken zu besuchen.

Besuchen Sie uns auch in der Sendung des Bayerischen Rundfunks Unter unserem Himmel – Am Frankenschnellweg. Gehen Sie zu Minute 9.

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Bosnischer Spiegelahorn, Holz, Teller, Josef Teller OHG

Was uns wichtig ist

Der Rohstoff
  • ausschließlich Bosnischer Bergahorn heute selten gewordener bester Qualität für unsere Stege
  • die Wertschätzung der Natürlichkeit und Schönheit des Holzes
  • von meinem Vater und mir in Bosnien selbst ausgewählt, vor Ort und Zuhause mit Keil und Axt gespalten
  • mit dem Aufspalten der Stämme bis zum fertigen Endprodukt findet der Werkprozess in unserem Betrieb statt — alles Made in Germany
Die Lagerung
  • seit 1948 konsequenter Auf- und Ausbau unserer neuen Holzlager
  • Lagerung optimalen Holzes unter optimalen Bedingungen
  • Lagerzeit: Minimum 5 Jahre bis über 30 Jahre
  • keinerlei künstliche Beschleunigung
Die Verarbeitung
  • die Natürlichkeit des Werkstoffes steht im Vordergrund
  • also Verzicht auf alle Verfahren, die sicher Geschwindigkeit und Kommerz dienen, aber unserer Erfahrung widersprechen (wie chemische Behandlung, Laser-Behandlung, Schnelltrocknungsverfahren)
  • Handarbeit überall da, wo sie der Funktionalität und der Schönheit des Endproduktes dient
  • Stück für Stück strenge und händische Auswahl der Qualität durch meinen Vater Manfred und mich
Die Gestaltung und Funktionalität
  • Entwicklung unserer Produkte in über 100 Jahren Familien–Erfahrung als Instrumentenbauer und in enger Zusammenarbeit mit internationalen Geigenbauern
  • ergonomische und akustische Forschung
  • Weiterentwicklung der Formen für die zeitgenössische Aufführungspraxis
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Detail Holz, Teller Royal de Luxe, Josef Teller OHG

Unsere Stempelzeichen

Teller Germany
  • Qualität Schüler
  • für Lern– und Einstiegsinstrumente
  • aus Bosnischem Bergahorn
  • mindestens 5 Jahre Lagerung
  • 1 – 3 Sterne
Josef Teller 1891 Germany
  • Qualität Meister
  • für Konzert– und Solisteninstrumente
  • aus Bosnischem Bergahorn
  • besonders feinjährig; ausgeprägter Spiegel
  • mindestens 10 Jahre Lagerung
  • 1 – 3 Sterne
TELLER   ROYAL DE LUXE
  • nur allerbeste Qualität
  • ihr Alter beträgt oft mehrere Jahrzehnte
  • aufgrund der Selektion nur wenige verfügbar
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Josef Teller OHG - aktuelle Musik-Messen und Ausstellungen, auf denen wir vertreten sind

Steg-Grafik Messebesuche

Josef Teller OHG, Postfach 27, Frankenstr. 43, D-91088 Bubenreuth, Telefon +49/9131/89560, info@teller.de, Copyright Neman Grafik 2013
Fotografie aus der Teller Werkstatt

Cremona und Frankfurt


Vom 02. – 05. April 2019 heißen wir Sie auf der Musikmesse Frankfurt in Halle 3.1, Stand E 17 herzlich willkommen.

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Josef Teller OHG - Chronik - Bastian Teller, Manfred Teller, Artur Teller, Gusti Teller, Josef Teller, Isidor Teller

Steg-Grafik Chronik

Josef Teller OHG, Postfach 27, Frankenstr. 43, D-91088 Bubenreuth, Telefon +49/9131/89560, info@teller.de, Copyright Neman Grafik 2013
Portrait Bastian Teller

Bastian Teller — Das Gesicht heute (*1978)

Sondermaschine

Das spezielle Wissen über Bosnischen Spiegelahorn, das in meiner Familie jetzt seit über 100 Jahren weitergegeben wird, hätte ich in keiner holztechnischen Ausbildung lernen können. Seit meiner Kindheit hat mich der Ahorn umgeben.

Also war meine Lehre als Industriemechaniker, die Weiterbildung zum Maschinenbautechniker und die Arbeit in einer Maschinenschlosserei die richtige Ergänzung: ich kann unseren eigenen kleinen Sondermaschinenbau, mit dem Josef Teller noch im Egerland begonnen hatte, weiterentwickeln.

Kiefern

Vor meinem Start in der Firma arbeitete ich ein halbes Jahr in Norwegen und restaurierte traditionelle norwegische Blockhäuser aus dem 17. Jahrhundert.

Umsetzung

Diese Mischung aus moderner industrieller Ausbildung und traditioneller handwerklicher Arbeit setze ich im Betrieb für neue Impulse und höheres Produktniveau um.

Über die Recherche historischer Steg–Formen, auch im eigenen Familien–Archiv, erschließe ich mir und meinen Kunden neues Design, das lokale Traditionen und meine eigenen besonderen Wurzeln berücksichtigt. Dabei ist mir die Zusammenarbeit mit Geigenbauern besonders wichtig.

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Portrait Manfred Teller

Manfred Teller — Holztechnik und Handel (*1953)

Familientradition

Manfreds Weg in den Betrieb steht früh fest.
Dabei gibt die Familientradition eine langsamere Gangart vor: Eine umfassende Ausbildung und ausgiebige praktische Erfahrung. Diese Ganzheitlichkeit ermöglicht es uns heute, Wissen und Können im Betrieb zu bündeln. Möglichst alles soll von uns selbst und bei uns selbst geschaffen werden.

So absolviert Manfred, um sich auf die anstehenden Aufgaben vorzubereiten, zwei Lehren: Kaufmann und Schreiner. Nach einigen Jahren als Schreinergeselle besucht er die Holztechnikerschule in Rosenheim.

Von der Pike auf

Von den kleinsten Arbeiten – jahrelanges Aufsägen der Stegholzbretter genau nach dem Spalt des Holzes, Sortierung nach Feinjährigkeit und Spiegel – durchläuft er alle Stationen des Betriebs.
Heute ist er mit Bastian in der Firmenleitung und vor allem für Qualitätskontrolle und die Mitarbeit an allen Plätzen im Betrieb zuständig.

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Portait Artur Teller

Artur Teller — Der letzte „Stegmacher“ (1926–2018)

Wasserwirtschaft

Artur Teller will ursprünglich nach dem Abitur Wasserwirtschaftsingenieur werden. Wie bei vielen seiner Generation durchkreuzt der Lauf der Geschichte seine Pläne.

Nach dem Krieg erfährt Artur, dass seine Eltern aus der Heimat umgesiedelt worden sind und macht sich nach ihnen auf die Suche.

Der Letzte seines Faches

Nun geht er, wie sein Vater vor ihm, im elterlichen Betrieb als Stegmacher in die Lehre. Nach erfolgreicher Ausbildung zum Gesellen will Artur seine Meisterprüfung ablegen. Zu diesem Zeitpunkt existiert aber kein Meister mehr, um ihm die Prüfung abzunehmen. Der Lehrberuf seiner Vorfahren ist ausgestorben.

Artur Teller ist somit wohl der letzte ausgebildete Stegmacher.

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Portrait Gusti Teller

Gusti Teller — Väter und Söhne (1931–1987)

„Trümmerfrau?“

Es ist richtig, die Kette der Väter und Söhne einmal wenigstens zu unterbrechen und Gusti nicht nur stellvertretend für die vielen Frauen zu nennen, ohne die der Betrieb nicht wieder hätte aufgebaut werden kännen.

Mädchen für alles!

Sie stellt persönlich Vieles zurück, erzieht die Kinder „nebenbei“, sorgt „nebenbei“ für ein Zuhause, organisiert aber gleichzeitig den Betrieb mit, arbeitet an den Stegen und liefert sie mit einem Korb und ihrem Beiwagen-Motorrad aus.

Sie findet Zeit für die Arbeit in Vereinen, pflegt die Egerländer Musik am Hackbrett.
Sie wird Mitglied des Gemeinderats und setzt sich gegen Militarismus ein, dessen Folgen sie erlebt hat, indem sie vehement den Zivildienst befürwortet.

Auch sie war der alten Heimat entwurzelt.
Nun gewinnt sie zusammen mit den anderen Vertriebenen ein neues Zuhause in Franken und Bubenreuth.
Wie die Männer dieser Generation steht sie für das „deutsche Wirtschaftswunder“ mit all seinen äußeren Licht– und vielleicht seinen persönlichen Schattenseiten und baut dabei an der jungen Bundesrepublik Deutschland.

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Portrait Josef Teller

Josef Teller — Der Namensgeber (1906–1990)

Früh übt sich

Die ersten Sätze des Lebenslaufes, den Josef — man nennt ihn „Beppi“ — im Jahr 1947 schreibt, lauten:

„Ich bin als Sohn des Isidor Teller, Stegmacher für Streich- und Zupfinstrumente, in Schönbach am 31. Mai 1906 geboren. Von meinem 14. Lebensjahr an erlernte ich bei meinem Vater das Stegmacher–Handwerk.“

Josef wird die familiäre Situation unter den 13 Geschwistern und die Jahre seiner Kindheit und Ausbildung mit den Worten „streng erzogen und doch immer fröhlich“ beschreiben.

Die Geselligkeit

Geselligkeit bleibt sein Wesenszug. In dem in den 1960ern gebauten großen Familienhaus steht seine Wohnung Freunden und Verwandten offen: morgens Frühstücksrunden aller Enkel und Urenkel, abends treffen sich die Erwachsenen zum Egerländer Kartenspiel „Oagey“.

Dem Keller, den sich Beppi für seine Feste einrichtet (mit dem 50er–Jahre Zigaretten–Pick-Vogel), seinem „Märchenstüberl“, widmet sein Enkel, der Fotograf Jürgen Teller, den gleichnamigen Fotoband.
„Fröhlich“ heißt seine Biermarke.

Neben dieser Offenheit für andere kennzeichnen ihn sicher vor allem sein Erfindungsreichtum und seine Geschicklichkeit, die ihn zahlreiche Maschinen für die Stegproduktion erfinden und selbst bauen lässt.

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Portrait Isidor Teller

Isidor Teller — Der Aufstieg (1867–1935)

Aus Böhmen kommt die Musik

Man hat Schönbach im Egerland als das „Cremona“ der k.u.k.–Monarchie der Habsburger bezeichnet. Hier kulminiert die große Tradition des österreichischen Instrumentenbaus der Jahrhundertwende.
Und hier fragen sich in dieser Zeit viele Kollegen des Stegmachers Isidor, wie dieser, seine Frau Martha und die 14 Kinder es schaffen, derart viele und dabei so hochwertige Stege zu produzieren.
Tatsache ist: Er und seine Familie haben unter Geheimhaltung und in Eigenentwicklung eine Maschinisierung ihres Betriebs vorangetrieben.

Übersee

Bald schon wird Isidor mit Stolz verkünden, dass er nicht nur ganz Europa beliefert, sondern „Übersee“, ja überhaupt „alle bekannten Länder und Erdteile“.
Der Erfolg scheint vorgezeichnet — doch die Geschichte des 20. Jahrhunderts will es anders.

Während des Ersten Weltkriegs wird von ihm erzählt, er habe sich Arbeit an die Front schicken lassen und dort lieber seine hochkünstlerischen Stegherzen ausgesägt als auf Gegner geschossen.
Seiner Heimkehr folgt die schnelle wirtschaftliche Erholung der gesamten Region und die Wiederaufnahme der internationalen Beziehungen — nun in der „Tschechischen Republik“.

Fronten

Nach Isidors unerwartetem Tod wirft der kurz darauf ausbrechende Zweite Weltkrieg zwei Generationen der Tellers an die Front und die Umsiedlung 1947 verändert schließlich alles.
Der Neuanfang in der jungen BRD wird Sache seines Sohnes und seines Enkels.


In einer Eigenwerbung des frühen 20. Jahrhunderts schreibt Isidor:

„bei Bedarf mich bestens empfehlend; zeichne achtungsvoll: Isidor Teller.“
Stegherzen, Entwürfe von Isidor Teller grafische Linie
Fotografie des Schönbacher Geigenbauer-Denkmals von 1926

Die Vorfahren — Weit hinab

Der Vater von Isidor war Lorenz Teller (1838–1904), von Beruf Stegmacher — dessen Vater Johann Jakob Teller von Beruf Geigenmacher.

Die Quellenlage ist durch das wechselvolle politische Schicksal Mitteleuropas schwierig zu erforschen, doch im 19. und bis ins 18. Jahrhundert hinab finden wir unter den Tellers zahlreiche weitere Kunsthandwerker.

So viel können wir gesichert sagen.

Schriftzug Josef Teller - Stegmanufaktur seit 1891
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